One hunt. Two Predators. ( Kad & Daniel )

Ich konnte nicht genug bekommen ... ständig lechzte mein Körper nach mehr ... immer mehr. Der Vollmond trohnte am schwarzen Himmel und erleuchtete meine schattenhafte Gestalt, die durch die Bäume wanderte. An meiner Schnauze klebte das Blut von den Tieren, die ich bereits erlegt habe, doch ich wollte mehr ... mehr ..
In der Vollmondsnacht konnte ich mich nicht mehr beherrschen, ich erlag völlig meinen Trieben und Instinkten. Das mochte für andere abschreckend wirken, doch für mich war es ein Traum, ein schöner Traum. Von mir aus konnte es in jeder Nacht so sein. Der Kopf war so frei und man dachte nicht zu viel nach, man war sorgenfrei und vor allem ... man war man selbst. Irgendwann fand ich mich mitten auf einer Lichtung wieder und umkreiste ein totes Reh - die Verletzungen waren frisch, also war der Täter noch irgendwo in der Nähe. Wahrscheinlich ein anderer Werwolf, der sich ganz und gar dem Vollmond hingab. Ich schnüffelte an allem, was hier so rumlag, um die Fährte des Unbekannten aufzunehmen, bis ich ein Rascheln und ein leises Knurren hörte. Sofort drehte ich mich um und erblickte einen anderen Wolf -ganz klar ein Werwolf - in dessen Maul ein weiteres Reh hing, schlaff und leblos. Ich knurrte ihn wütend an und fletschte meine Zähne. Das war nicht meine Beute, aber dennoch würde ich sie ihm streitig machen - weil es mir ein Instinkt befehlte. Mein Gegner fackelte nicht lange herum, schmiss das Reh zu dem anderen toten Tier und stürzte sich dann auf mich. Heulend und knurrend kämpften wir beide miteinander, unfähig, sich kultiviert zu benehmen .. vollkommen übernommen von den Trieben und Instinkten, berauscht vom Mondlicht. Und auch wenn ich einige Verletzungen davontrug,
war ich am Schluss der Sieger und sah mit Triumph zu, wie sich mein Gegner geschlagen und winselnd zurückzog, bis nichts mehr von zu hören oder zu riechen war. Zufrieden umkreiste ich meine gewonnene Beute und hockte mich hin. Wehe, ein anderer würde mir sie streitig machen .. ich würde ihn zerfetzen ohne nachzudenken. Auch Menschen oder andere Wesen würden Pech haben ... ich konntem ich nämlich nicht mehr kontrollieren und würde - egal wen - töten, wer mir zu nahe kam.

Noch immer saß ich bei meiner Beute, doch als sich niemand näherte und sie mir streitig machen wollte, knurrte ich zufrieden und riss ein Stück aus dem Reh. Der Sieg schmeckte wirklich gut und ich ließ ihn mir auf der Zunge zergehen. Ich genoss die kurze Pause von der Jagd und vom Morden und schlug mir meinen Bauch voll. Ehe mir ein neuer Geruch in die Nase kam .. ein Geruch den ich zutiefst verabscheute ... Vampir ... sofort zog ich meine Lefzen zurück und stand auf, die Reste der Beute waren vergessen. Wenn es um diese verdammten Vampire ging, ließ ich alles andere stehen und liegen ... der Hass in mir ließ mich alles andere einfach vergessen. Sofort lief ich los und folgte der Geruchsspur, die der Vampir hinterließ - ein Weibchen, das erst vor kurzem getrunken hat, wie der leichte Hauch von Blut in ihrem Geruch verriet.Verdammte Vampire, sie sollten alle zur Hölle fahren. Aber sie befand sich hier in meinem Territorium und nicht nur ich war hier, sondern auch andere Werwölfe, die nicht anders konnten, als dem Ruf des Mondes zu folgen. Wahrscheinlich war ich nicht der einzige, der sie bereits gewittert hat und schon bald würde sie von uns umkreist werden - von Werwölfen die den Tod der Vampire herbeiwünschten. Selbst Feinde schlossen für kurze Zeit ein Bündnis, wenn es um Vampire ging - dieser gemeinsame Hass verband uns.
Ich schlich mich leise an, meine silbernen Augen so groß wie zwei Monde, und schon bald erblickte ich sie. Blond war sie und schlank -
wohlgemerkt kein schlecht aussehendes Vampirweibchen - aber wer mochte schon Vampire? Diese bluttrinkenden Monster. Eher würde ich sterben, als mich auf eine Vampirin einzulassen! Ich kam ihr immer näher, sie bemerkte mich anscheinend noch nicht - und dann stürmte ich aus dem Gebüsch, warf mich mit voller Wucht gegen sie und versuchte sie so aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sobald sie auf dem Boden lag, war sie leichte Beute für mich. "Vampir!", knurrte ich hasserfüllt, während meine Augen sie voller Abscheu ansahen.

Zufrieden stelle ich fest, dass mein Stoß ihren Hintern auf den Boden befördert hat. Doch als sie auf einmal verschwand und ich ihre Stimme hinter mir hörte, knurrte ich wütend und wirbelte herum, meine Augen loderten aggressiv auf. Diese verdammten Vampire und ihre Translokation! Vor Abscheu kräuselte ich meine Schnauze und musterte sie abfällig. Ihre Augen waren schwarz und dennoch strahlten sie etwas .. Feindseliges aus .. es war einfach so widernatürlich. Und diese Fangzähne ... meine Augen blieben an ihnen hängen. Mein Hass auf diese verdammte Rasse zeigte sich in einem Knurren, das ich ausstieß und ich kam einen Schritt in ihre Richtung. Ich merkte, wie ich mich verwandelte - entgegen meiner Instinkt - und stand als Mensch vor ihr. Ich überragte sie nun und blickte mit drohend gebleckten Zähnen zu ihr runter, meine silbernen Augen brannten sich in ihre. Jetzt, wo ich wieder ein Mensch war, nahm ich ihre Attraktivität noch mehr zur Kenntnis ; Galten Vampire nicht immer als außerordentlich schön? Ich durfte mich davon nicht ablenken lassen, obwohl ihr Anblick wahrlich göttlich war, trotz dieser entstellenden Augen und Zähne. "Du hast hier nichts zu suchen! Das ist unser Territorium! Es ist Vollmond, falls du das nicht schon gesehen haben solltest. Wir zerfetzen jeden .. vor allem kleine Vampirmädchen, die sich zur falschen Zeit hierher verirren .. Ich lächelte höhnisch und wie um meine Worte zu untermalen, huschten Schatten durch das Gebüsch, das uns umgab. Wir waren im Rudel, sie war alleine. Was für eine Chance hatte sie? Meine Augen blitzten auf und ich wartete angespannt auf ihre Reaktion, jederzeit dazu bereit, mich zu verteidigen und zurückzuschlagen.

Mit misstrauisch funkelnden Augen betrachtete ich die kleine Vampirin und entblößte leicht meine Fangzähne - nur als Warnung, wenn sie es wagen sollte, was Falsches zu machen. Doch ihre Fangzähne verschwanden und ihre Augen nahmen ihre normale Farbe an - ein Blau, das mich auf der Stelle faszinierte. Einige Sekunden lang konnte ich meinen Blick nicht von diesen Augen fortreißen, ehe ich mich zusammenriss und ebenfalls versuchte, weniger bedrohlich auf sie zu wirken. Bei ihren Worten hob ich eine Augenbraue und kniff kurz die Augen zusammen. "Warum trinkst du nicht einfach von Menschen? Das wäre einfacher für uns alle", sagte ich mit etwas unterkühlter Stimme und knurrte leise, als sie meinte, ich sollte meine 'Hunde' zurückrufen. "Diese Hunde wie du sie nennst, sind meine Freunde .. wage es noch einmal, sie so zu nennen oder du wünscht es dir, es getan zu haben", drohte ich leise, machte aber den anderen Werwölfen mit einigen Gesten klar, dass ein Blutvergießen stattfinden würde. Schweigend glitt mein Blick wieder zu der Vampirin. "Hast du immer noch Hunger? Wenn ja, dann bestehe ich darauf, dich zu begleiten. Damit du nicht aus Versehen angefallen wirst. Wir sind vom Vollmond beeinflusst.", sagte ich und mein Ton duldete keine Widerrede. Ja, auch ich war vom Vollmond beherrscht, doch ich konnte mich noch gerade so zurückhalten ... um was? Um über sie herzufallen? In welcher Art und Weise? Verunsichert über diesen Gedankengang, trat ich einen Schritt zurück. "Also, komm schon. Wenn du fertig bist, dann begleite ich dich raus", meinte ich leise und sah sie abwartend an. "Wer bist du eigentlich?", rutschte es mir dann nach einiger Zeit raus und, verwundert über diese Frage, runzelte ich die Stirn. Dennoch erwartete ich eine Antwort von ihr.

Ich nahm zur Kenntnis, dass die Vampirin mich ebenfalls musterte. Ob ich ihr vielleicht gefiel? Wäre das überhaupt möglich ... zwischen zwei Todfeinden ..? Ich schüttelte den Kopf. Diese Gedanken waren nun wirklich unangebracht. Ich schüttelte den Kopf, um sie loszuwerden und hörte dann ihre Antwort, ein Lächeln umspielte meine Lippen und gaben meine Fangzähne preis. "Gut, dann begleite ich dich", sagte ich und lief dann mit ihr zusammen durch den Wald. "Wenn du irgendein Tier siehst, von dem du trinken willst, sag einfach Stopp", merkte ich an und musste ein Lächeln unterdrücken. Unglaublich, dass ich freundlich mit meinem Todfeind redete und ihn nicht in Fetzen riss - und das in der Vollmondsnacht! Die Triebe in mir erwachten langsam - wild und animalisch - doch ich konnte sie einigermaßen im Zaum halten. Und irgendwie wollte ich nicht, dass sie sah, welches Ungeheuer in mir wohnte. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass einige Wölfe sie immer noch im Blick hatten, aber sie wagten es nicht, sie anzugreifen, solange ich bei ihr war. Ich war so darauf fixiert, die anderen warnend anzustarren, dass ich ihre Frage beinahe nicht mitbekommen hätte. Ihre Stimme klang so sanft ... mit großen Augen sah ihr zu ihr runter und musste gegen meinen Willen grinsen. Ich hasste es, wenn man mich 'Hund' nannte, aber irgendwie fand ich es gerade trotzdem witzig. "Freut mich, Kaderin ... ich bin Daniel ..", antwortete ich, sah runter in ihre Augen und lächelte leicht. "Ich bin erleichtert, dass dir Wolfsblut nicht schmeckt, sonst wäre ich ja potenzielle Beute für dich und müsste ständig Angst vor dir haben", sagte ich im Scherz zu ihr und musste wieder leicht grinsen. In einem Moment wollte ich sie töten, im anderen lachte ich beinahe mit ihr? Was zur Hölle war los?!

Auch ich hielt nach irgendwelchen Tieren Ausschau, deren Blut Kaderin schmecken könnte. Schon seltsam. Ich hatte - zumindest glaubte ich das - vorläufig ihr Vertrauen gewonnen, dennoch machte ich nichts, rührte keinen Finger, um ihr ein Haar zur krümmen. Gemächlich lief ich neben ihr her, bis sie sagte, dass sie was hatte. Ich blieb stehen und ließ meine glühenden Augen über unsere Umgebung schweifen, bis ich das Rehkitz entdeckte.Doch anscheinend hatte sie es sich anders überlegt und meinte, dass wir weitersuchen sollten. Schulterzuckend setzte ich mich wieder in Gang und musste mir eingestehen, dass ich langsam anfing, ihre Gesellschaft zu genießen .. trotz der Tatsache, dass sie ein verdammter Vampir war. Sie war zwar nicht allzu klein, aber dennoch war ich größer als sie und das rief irgendwie meinen Beschützerinstinkt heror ...warte was? Von mir aus konnte sie von irgendjemandem zerfetzt werden ... doch tief in mir drinnen wusste ich, dass das nicht stimmte. Ich wollte sie schützen, obwohl ich glaubte, dass sie gut auf sich selbst aufpassen konnte - sie wirkte nicht schwächlich.
Bei ihren Worten grinste ich wieder, was mir zeitgleich ein wenig Angst machte. Das war eine Beleidigung für mein Rudel - eine mögliche Drohung - und dennoch fand ich es lustig. Na, super. "So eine kleine Vampirin und so ein großer Hunger? Ich bin beeindruckt", meinte ich und lachte leise. Bis ich eine Stolperfalle nur wenige Meter vor uns entdeckte, die wir aufgestellt haben, um herumirrende Wesen - so wie Kaderin zum Beispiel - 'einzufangen' und ihnen den Garaus zu machen. Doch ich wollte nicht, dass sie zu Schaden kam - wie ich schon vorhin festgestellt habe. "Vorsicht", sagte ich mit sanfter, aber dennoch eindringlicher Stimme, fasste sie am Arm und zog sie zur Seite, ehe sie da reintreten konnte. In diesem Wald gab es magische Bäume ... und die Wurzel, die die Stolperfalle bildete, hätte ihre Beine umschlungen und uns Wölfen schutzlos ausgesetzt. Mit einer Kopfbewegung deutete ich auf die etwas versteckte Falle. "Davon haben wir viele aufgestellt. Schau immer auf den Boden", sagte ich leise und blickte in ihre unglaublichen .. schönen .. blauen Augen. Gottverdammt! So konnte das nicht weitergehen! Ich konnte bereits die Schreie meiner Rudelgefährten hören, wie sie mich als Verräter bezeichneten. Aber, Himmel, ich fand Kaderin sympathisch. Sanft führte ich sie zu einem sicheren Pfad und ließ sie dann los. Irgendwie hatte ich es genossen, sie zu berühren und das machte mir noch mehr Angst.

Ich behielt Kaderin im Auge, nachdem ich sie auf einen sicheren Pfad gezogen habe. Auch wenn sie sich jetzt bemühte, die Fallen ausfindig zu machen, bevor sie in diese reintrat .. würde sie die meisten nicht finden. Sie kannte den Wald nicht so gut wie ich. Hoffentlich würden wir bald was finden, denn mit jeder Minute die verstrich, wurde das Licht des Vollmonds stärker und so auch meine Triebe, die befriedigt werden wollen. Meine Entschlossenheit und mein Wille hielten mich noch von unüberlegten Taten ab - vor allem, wenn so eine schöne Frau neben mir lief - aber ich wollte sie nicht in Gefahr bringen ... Gerade als sich sagen wollte, dass sie sich vielleicht mal beeilen könnte, hörte ich ein Knacken und mein Kopf fuhr herum. Ein leises Grollen entfuhr mir und ich stelle mich instinktiv schützend vor Kaderin, damit sie nicht zu Schaden kam. Es dauerte nicht lange, bis wir dann von den Werwölfen umzingelt waren, die uns beide böse anfunkelten. "Verräter! Wie kannst du nett zu einem .. Vampir sein?", fragte der eine spöttisch und spuckte das Wort Vampir voller Hohn aus. Ein anderer ekelte sich darüber, dass ich sie angefasst habe, doch die meisten waren wütend darüber, dass ich ihr half und ihr sogar verraten habe, dass wir Fallen aufgestellt haben. Naja ... ihrem Knurren nach zu urteilen, waren sie auf einen Kampf aus. Mist, ich steckte grad echt tief in der Scheiße drinnen.
"Kaderin, geh du weiter und finde ein Tier zum Trinken für dich. Ich werde sie aufhalten ...", sagte ich leise zu ihr, drehte mich kurz zu ihr um und meine silbernen Augen loderten voller Wildheit auf. "Es ist besser für dich, wenn du dich dann von mir fernhältst ... der Vollmond ...", flüsterte ich dann noch leise und spürt einen Stich des Bedauerns, sie gehen lassen zu müssen. Aber es war besser für sie. Und ich würde nichts Dummes tun. Ehe ich mich daran hindern konnte, lag meine Hand auf ihrer Wange und einige Wölfe schrien empört auf, doch ich blendete sie aus. Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen, ehe ich sie dann leicht von mir stieß. "Lauf jetzt!", befahl ich und kurz nachdem ich den Satz ausgesprochen habe, griffen sie an. Mit einem lauten Heulen verwandelte ich mich, doch natürlich war es schwer, sich gegen mehrere Wölfe zu wehren - es war eher unmöglich. Bald schon blutete ich aus mehreren Wunden, doch ich würde nicht zulassen, dass sie Kaderin verfolgten.

Ich kämpfte weiter, bis ich kaum noch mehr konnte, obwohl der Vollmond mir Wildheit und Kraft schenkte. Faszinierend ... das tat ich alles für eine Vampirin, die ich nichtmal kannte, um die ich mich aber dennoch sorgte. Die ganze Zeit hatte ich das Bild vor Augen, wie die Wölfe sie angriffen, wenn ich aufgab und das spornte mich an, eben das nicht zuzulassen. Schließlich rangen sie mich zu Boden, doch ehe mir einer von ihnen die Kehle rausreißen konnte ,knurrte ich: "Wenn ihr mich tötet, dann bekommt ihr Stress mit dem Internat und das wollt ihr doch nicht, oder?" Da hatten sie auf einmal nicht mehr ein so großes Interesse daran, mir den Garaus zu machen. Sie zogen sich in die Schatten zurück, ließen mich jedoch nicht aus den Augen. Mit einem Keuchen stand ich auf, schüttelte mich kurz und verwandelte mich zurück. Ich stützte mich mit der Hand an einem Baumstamm ab, mein Körper war schweißbedeckt und unter meinem Shirt zeichneten sich bereits meine Muskeln ab, da es so schweißdurchtränkt war. An meiner Wange befanden sich mehrere Kratzer und an einigen Stellen war auch mein Shirt mit meinem eigenen Blut übersät. Mit einem Keuchen lief ich langsam durch den Wald und versuchte Kaderins Fährte aufzunehmen, schaffte es auch. Als ich den leichten Hauch von Blut riechen konnte, lächelte ich kurz. Sie hat also etwas gefunden. Gut so. Aber warum erfüllte mich der Gedanke, dass sie jetzt wahrscheinlich schon weg war, so sehr mit .. Enttäuschung? Schmerz? Habe ich etwa ihr Gesellschaft genossen? Meine Verletzungen heilten, aber langsam. Weil mein Körper mit der Wundheilung beschäftigt war, hatte der Vollmond nicht die Möglichkeit, meinen Verstand zu beherrschen, weshalb ich ganz klar denken konnte. Langsam folgte ich ihrer Geruchsspur, ehe ich am Waldrand ankam. Der Geruch wurde stärker, aber das konnte nicht sein ... sie war schon längst fort - warum sollte sie hierbleiben? Werwölfe waren ihre Feinde .. so auch ich. Warum gefiel mir der Gedanke nicht? Ich wollte nicht ihr Feind sein! Doch als ich ein paar Schritte weiterging, konnte ich sie sehen ... bildete ich mir das ein? Das konnte doch nicht möglich sein. Sie hat getrunken und hätte sich schon längst wegtranslozieren können ... und doch war sie hier. "Kaderin ... dir geht es ... gut?", fragte ich mit einem schwachen Lächeln und meine Augen, die nur noch leicht silber glühten, sahen sie an.Ich wollte sie eigentlich noch so vieles fragen ... warum sie noch hier war .. warum sie überhaupt bei mir geblieben ist ... doch ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, die Wundheilung forderte meine ganze Energie. "Sorry, ich muss mich mal setzen ...", sagte ich leise, setzte mich auf den Boden und schloss mit einem Seufzer die Augen. Ich wette, sie wird weg sein, wenn ich sie wieder öffne.