Stallgebäude

Ann ritt weiter mit Plötze einige Runden. Ihr schien es zu gefallen. Während Geralt sie weiterhin betrachtete, fiel sein Blick plötzlich auf ihre Oberweite, auf ihre Brüste. Geralt war normalerweise überhaupt nicht anzüglich, Frauen gegenüber, ganz im Gegenteil. Er war eher der Gentleman, als der Draufgänger. Er bemerkte, dass sie anfänglich etwas unbeholfen auf ihrem Rücken saß, sich dementsprechend ihr Körper auch nicht gerade ruhig verhielt. Aber mit der Zeit hatte sie das Gefühl für das Tier bekommen, ging mit ihren Takt mit. Besser für Plötze. Denn nun ging sie mit ihren Bewegungen mit, somit ging auch die Hopserei ihrer Körperteile vorbei. Aber ihr Oberteil hatte sich nun durch die regelmäßige Bewegung etwas nach oben gearbeitet, man sah ihren flachen Bauch, man sah, wie sie ihre Muskeln dort anspannte und dementsprechend wieder entspannte. Geralt erwischte sich selber, wie er Ann's Körper musterte. Und es gefiel ihm, was er dort sah, keine Frage - aber es gehörte sich einfach nicht. Aber so lang sie ihn darauf nicht ansprach, würde er weiter schauen.
"Klar macht es Spaß. Und Plötze scheint es nun auch besser zu gefallen, wie sie mit ihren Bewegungen mitgehen!", meinte er schon fast zurufend zu ihr, weil sie nun schon einige Meter weit weg von Geralt geritten war. Aber er vertraute ihr, zumindest er vertraute seinem Pferd.

Sie genoss es anscheinend wirklich, mit Plötze eine Runde zu drehen. Vielleicht war es auch mal für sein Tier eine kleine Erholung, nicht ständig einen Mann mit Rüstung tragen zu müssen. Kurz dachte er darüber nach, ob Plötze wirklich Ann auf sich spürte, sogar ein leichtes Grinsen huschte auf seine Lippen, umrahmt von einem weißen Bart. Sicher spürte sie Ann, sonst würde sie nicht so reagierne.
Nun traute sich Ann, in den Galopp zu gehen. Plötze reagierte natürlich, brav wie sie war. Wenn Plötze auf einem Reiterhof lebte, würde sie wahrscheinlich als Anfängerpferd durchgehen, weil sie wirklich ein ruhiges Gemüt hatte. Und weil sie wirklich auf die kleinsten Hilfen reagierte. Aber Plötze konnte deutlich mehr. Und wenn man bedachte, dass sie schon mehr als 550 Jahre auf den Bückel hatte, war sie noch recht agil.
Ann ritt zweimal um ihn herum im Galopp, er schaute ihr dabei zu. Sie hatte sich recht schnell an den Sitz gewöhnt, dennoch war er verbesserungswürdig. Nachdem sie wieder auf ihn zugekommen war, hielt sie sein Tier an und wollte absteigen. In dem Moment wusste er nicht, ob sie es mit Absicht machte, ob sie sich mit Absicht so leicht blöd anstellte mit Absteigen, damit er ihre Brüste betrachten konnte. Er wusste es nicht, aber er genoss es natürlich, tiefere Einblicke zu bekommen. Selten hatte er solche Einblicke bekommen. Nur mal gelegentlich. Nichts Wichtiges.
Plötze stand nicht still, sie wollte noch weiter laufen. Sie stand nun auch schon lange im Stall. Ann versuchte tollpatschig abzusteigen. "Ja, warten Sie." Geralt trat an Ann heran, pfiff einmal kurz, Plötze blieb nun schließlich stehen und schaute zurück zu Geralt.
"Sie machen nichts falsch. Sie hat es genossen gerade etwas länger zu laufen. Wollen sie mit ausreiten?", fragte er sie. Sicher, Geralt war wahrscheinlich auch noch ihr Lehrer, und es war, egal in welchem Jahrhundert man sich befand, keine gute Idee, als Lehrer etwas mit einer Schülerin anzufangen. Aber Geralt war noch lange nicht so weit, etwas mit Ann anzuufangen. Obwohl sie ihre Reize hatte.
Er hatte sie an der Taille gepackt, erst dabei merkte er, welchen schlanken, aber trainierten Körper sie hatte. Geralt hob sie aus den Steigbügeln und setzte sie leichthändig wieder auf ihre eigenen zwei Beine. "Falls sie Lust auf einen Ausritt haben, besorge ich noch ein zweites Pferd.", fügte er noch hinzu, falls sie sich deswegen Sorgen machte.

Geralt wusste, dass es falsch war, so ein junges Ding mit solchen Blicken, die seine Augen austrahlten, zu beobachten. Aber er konnte einfach nicht anders. Schon lange hatte er nichts mehr wWeibliches in seiner Nähe gehabt, keine Frau hielt es lange in seiner Nähe aus. Verstehen konnte er die Frauen schon irgendwie. Und da kam Ann's Berufung ihn schon irgendwie recht. Anschauen würde er sie nur, anfassen oder gar verführen lassen war nicht so seins, vor allem nicht von Ann.
Er schaute auf sie herab, als sie ungläubig fragte, ob sein Tier noch weiter reiten wollte. Er nickte daraufhin nur, hatte ein sehr zierliches Lächeln auf den Lippen, die umrahmt wurden von seinem weißen Bart. Auf seine Frage hin, ob sie noch eine Runde mitreiten wollte, bekam die Blondine große Augen. Fast schon in einem Atemzug fragte sie ihn, ob es lange dauerte, ein Pferd zu besorgen. Sein Lächeln wandelte sich in ein breites Grinsen um. "Warte mal.", sagte er zu ihr, hatte ein breites Grinsen auf seinen Lippen. In diesem Moment kam Ann auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch, Geralt blieb wie angewurzelt stehen, ließ sich aber von ihr umarmen. Solche Reaktionen war er normal nicht gewohnt. Aber irgendwie genoss er diese Wärme, die von ihr ausging.
"Was willst du denn für ein Pferd, oder doch lieber ein Einhorn?", fragte er sie etwas belustigt, als wäre es ein Spaß, aber es war ihm ernst. Er konnte ihr alles besorgen.

Ann spielte bei dem Scherz mit. So wollte ein schwarzes Einhorn haben. Das sollte sie haben. "Okay, dann warte mal einen Augenblick und trete ein paar Schritte zurück.
Geralt schloss seine Augen, versuchte seine Atmung zu kontrollieren. Er war die Ruhe selbst und keine Minute später bildete sich in seinen Handflächen kleine, blau leuchtende Bälle, die immer größer wurden. Geralt dachte währenddessen an ein schwarzes Einhorn mit einem silbernen Horn auf der Stirn und weißer Mähne und weißem Schweif. Ebenfalls die Hufen waren silbrig-weiß. Zudem stellte er sich eine Ausrüstung auf dem Tier vor, seine Leuchtbälle entwickelten sich zu zuckenden Blitzen, welche, nachdem er seine Arme langsam nach oben hob, noch einmal Kräfte sammelte und dann die Blitze nach vorne ins Nichts warf, stand plötzlich ein schwarzes Einhorn mit Ausrüstung in den Rauchschwaden.
"So, bitte, dein Einhorn.", sagte er zu ihr, grinste sie dann breit an. Das Pferd machte einen Schritt auf Ann zu, stubste sie freundlich mit der Schnauze an. "Und das mit deiner 'Entschuldigung' habe ich schon geklärt. In diesem Moment müsste ein schriftliches Entschuldigungsschreiben von Geralt unterschrieben auf dem Tisch des Rektors aufploppen. Der Ausritt konnte also beginnen.
"Wir schauen einfach, wo die Reise hingehen soll.", meinte er zu ihr, schaute sie an, dann schaute er zu dem Einhorn. Es war ihm schon gut gelungen.

Es gefiel ihr anscheinend sehr gut, ihr neuer Begleiter. "Ich habe es aus reiner Magie geboren. Es gehört nun dir. Suche dir einen Namen aus.", erkärte er ihr, nickte leicht lächelnd in Richtung des Einhorn. Das Pferd war genau wie Ann, etwas spielerisch, aber darauf bedacht, seine Schönheit einzusetzen. Geralt fand dies als Charakter für das Tier am besten, denn immerhin würde es nun Ann gehören. Und dies hatte er aus reiner Nächstenliebe getan, er wollte einfach mal jemanden ein Geschenk machen, über welches er sich richtig freute. Und das war ihm anscheinend bei Ann vollkommen gelungen.
"Ja Ann, es ist echt. Es frisst, es muss Kot absetzten, es braucht seine Bewegung.", erklärte er ihr, fast schon mit einem Lachen auf den Lippen. Ann war manchmal etwas naiv, fand er. Aber sie war ja noch jung.
Schließlich brachte die Blondine ein zierliches aber ehrlich gemeintes 'Danke' über die Lippen, Geralt nickte daraufhin nur leicht.
Bald darauf schwang sie sich auf den Rücken des Tieres, nahm die Zügel auf und ritt aufgeregt um Geralt herum. "Wie schon gesagt, den Namen darfst du aussuchen." Er schaute ihr hinterher, sie hatte wirklich schon einen sicheren Sitz als bis vor ein paar Stunden.

Sie saß auf ihrem schwarzen Einhorn und ritt um ihn herum, er folgte mit seinem Blick ihren Bewegungen. Nach einigen weiteren Runden blieb sie mit ihrem Tier stehen und beugte sich nach vorne über und ließ ihn tief in ihren Ausschnitt schauen. Kurz musste Geralt dort hineinschauen, sonst wäre es eine wahre Verschwendung gewesen. Aber nach einem kurzen Augenblick des Genusses wante er seinen Blick ab und schaute weiter nach oben in ihr Gesicht. Sie meinte spielerisch herausfordernd zu ihm, dass er sie fangen sollte. Geralt zögerte nicht lange und schwang sich auf Plötze's Rücken und galoppierte dem Einhorn hinterher.
Nach kurzer Zeit hatte sie aufgeholt, war mit ihr gleichauf. "Es ist im Übrigen ein Hengst!", rief er ihr zu, lächelte sie leicht an. Ann war wirklich noch jung, zumindest im Geiste. Denn ihrem Körper nach zu urteilen war dies der Körper einer vollkommenen Frau.

Geralt ritt neben Ann her, sie meinte, dass Einhörner männlich waren. Dies hörte er hier bei ihr zum ersten Mal, doch er erwiederte daraufhin nichts. Jeder hatte seine eigene Meinung, die wollte er ihr nicht nehmen oder gar ausreden.
"Ich finde, dass ein Männchen leichter zu händeln ist für eine Frau.", meinte er nur kurz, zupfte kurz an Plötze's Zügeln, sie wendete sich etwas nach rechts, näher an Ann heran.
"Nun ja, die Gabe oder Fähigkeit musst du mit der Zeit herausfinden. Selbst bei ihrem Besitzer zeigen sie nicht sofort ihre Gabe. Nur durch Vertrauen wird er es dir irgendwann zeigen.", riet Geralt ihr, nickte ihr kurz zu, betrachtete kurz das Horn des Tieres, etwas abwesend, ehe er sie wieder anschaute. "Fällt dir ein Name zu ihm ein?", fragte er sie.
Nach einigen hundert Metern hatten sie das Ende der Wiese erreicht, Geralt parierte sein Pferd leicht durch, sie trabte nun ausgelassen neben dem Einhorn her. Er hatte vor, in die Wälder zu reiten, dann vorbei an einem See, in dem die Tiere vielleicht ein Bad nehmen konnten, danach dann wieder zurück.
Sie waren am Waldesrand angekommen, dort ließ er sein Tier im Schritt gehen. Hier konnten sie nicht nebeneinander laufen, hier mussten sie hintereinander reiten. Die Bäume waren hoch, doch ihre Äste hingen tief in den Trampelpfad im Wald hinein. Geralt duckte sich leicht.

Geralt ritt vor Ann in den dichten Wald hinein. Während er mit seinem Pferd schon einige Meter in dem kühlen Wald verschwunden war, merkte er, dass sich kein zweites Hufgetrappel hinter ihm befand. Daher hielt er sein Tier an und drehte sich im Sattel um. Aus der Ferne konnte er erkennen, wie Ann sich zu des Einhorn Kopfes vorbeugte, ihm etwas ins Ohr flüsterte, dabei rieben ihre Brüste an der Mähne des Tieren. Kurz darauf setzte er sich in Bewegung.
Als Ann dann wieder hinter ihm war, meinte er zu ihr; "Nun ja, Stuten sind da schon etwas eigenwiliger. Hengste lassen sich da eigentlich besser reiten für eine Frau.", fügte dann aber noch: "Nein, ich denke nicht, dass der Hengst auf deine menschlichen Reize eingeht.", hinzu. Wenn, dann konnte der Hengst ihren Geruch wahrnehmen, beispielsweise, wenn sie ihre Woche hatte, die jede Frau bekam. Da war er vielleicht mal etwas unruhiger, aber mehr nicht.
Sie waren noch ein Stück weiter geritten, da stellte Ann ihm die Frage. Sicher, jeder würde das wissen wollen, sie war ja auch allzu markant über seine linke Gesichtshälfte gezogen.
"Die ist aus einem sehr wichtigen Kampf.", meinte er kurz zu ihr. Er war eigentlich nicht dazu bereit, darüber zu reden, woher er seine Verschandelung her hatte.

Sie fragte sie nun, ob er von ihren Reizen angetan war. War hier gerade Fragestunde an Geralt oder was?, dachte er sich, doch er drehte sich in dem Sattel wieder zu ihr um. "Ich muss zugeben, dass du schon mit deinen Reizen umgehst. Aber ich stehe eher mehr auf... ältere Frauen.", meinte er, wollte sie keineswegs mit der Wahrheit verletzen. Er wusste schließlich nicht, wie sie auf diese Aussage hin reagieren würde, immerhin war sie eine Sirene und diese Art liebte es, im Rampenlicht zu stehen. Doch wie war es, wenn sie mal keinen verführen konnte?
Dann drehte er sich schließlich wieder in Richtung der Pferdeohren, schaute auf den Weg vor sich, beugte sich nach vorne auf den Hals von Plötze, als ein größer Tannenast den Weg versperrte. Danach richtete er sich wieder auf.
Alsbald folgte die nächste Frage von ihr. Ob er darüber reden wolle. Ohne sich umzudrehen, meinte er daraufhin zu ihr: "Nein, eigentlich nicht Ann.", dafür war für ihn das Thema nun vollends beendet. Und er hoffte, für sie ebenso.
"Ich unterrichte Hexerei. Daher denke ich nicht, dass ich dich in meinen Kursen habe.", mutmaßte er, drehte seinen Kopf zu ihr und dem Einhorn nach hinten.

Der Wald lichtete sich langsam. Geralt konnte nun wieder aufrecht im Sattel sitzen. Nachdem er mit seinem Tier aus dem Dickicht ausgetreten war, parierte er sein Pferd durch und wartete auf Ann. Sie fragte ihn nun, ob es ihn etwas ausmachte, wenn sie sich so anzog. Sich so reizvoll zeigte. Geralt schaute zu ihr zur Seite. "Ich bin kein Mensch, der einen anderen verändern möchte. Wenn du dich so wohlfühlst, kannst du so gerne rumlaufen. Mich stört es nicht.", sagte er ihr mit einem zaghaften Lächeln. Er betrachtete sie auf dem Einhorn. Ehe er den Blick nach vorne wandte.  Vor ihnen lag ein kleiner See, der umgeben von schild, Bäumen und Sträuchern war. Wenn Geralt alleine sein wollte, ritt er immer hier hin. Denn hier hatte er seine Ruhe, konnte seinem Alltag entfliehen-
Dann fragte Ann ihn, ob jeder lernen konnte. Geralt schüttelte den Kopf. "Nein, es liegt wirklich an deiner Begabung, die dir in die Wiege gelegt worden ist. Du kannst auch nicht gleich von Anfang an jede Magie nutzen. Dies braucht jahrelange Übung und hartes Training.", meinte Geralt zu ihr, trieb Plötze dann wieder an in Richtung des Sees.